Kategorie: Computer

  • Tagebuch schreiben?

    Tagebuch schreiben?

    Seit Menschengedenken halten Menschen ihre Gedanken, Erlebnisse und Gefühle in Tagebüchern fest. Man nennt dies „autobiografische Aufzeichnungen“ – Selbstzeugnisse in chronologischer Abfolge, ohne das primäre Ziel einer Veröffentlichung. Auch Psychologen arbeiten in ihrer Therapie mit Tagebüchern. Kaum ein anderes Medium eignet sich als Instrument zur Selbstreflexion wie das Tagebuch.

    Nur was für Mädchen?

    Mancher Mann rümpft über das Tagebuch schreiben die Nase. Nix für Männer. Nur was für Mädchen, so ein Frauending? Ganz und gar nicht. Ich will versuchen, mit diesem Beitrag etwas aufzuräumen. Nebenbei gesagt, der Beitrag will sich nicht vollumfänglich mit dem Thema Journaling befassen, sondern sondern nur eine Anregung sein, mal über den Tellerrand zu gucken.

    Auch für Männer!

    Männer reden nicht gern über Gefühle. Okay, sie machen es mehr als früher, als „Mann“ alle Ängste, Traurigkeit und andere Gefühle mehr oder weniger in sich reinfraß, um irgendwann mit ernsthaften psychischen oder psychosomatischen Problemen den Arzt aufzusuchen. Selbstreflexion ist wichtig. Immer mal wieder eine gedankliche oder gefühlsmäßige Standordbestimmung. Das muss sein. Und wenn ein Mann ein wenig davor zurückschreckt, mit jemandem darüber zu reden, was ihn bewegt oder wie er sich fühlt, dann ist ein Tagebuch ein vertrauenswürdiger „Freund“.

    Analog oder digital?

    Soll ich mit dem Stift schreiben? Mit einem Füllfederhalter, Bleistift, Kugelschreiber auf Papier? Oder lieber tippen? Mit der Tastatur auf dem Computer. Das ist ziemlich egal. Wichtig ist nur, dass die Gedanken, die ich festhalte, vertraulich bleiben. Ein Tagebuch aus Papier sollte sicher in einer verschlossenen Schublade verwahrt werden. Ein digitales Tagebuch, sollte durch ein Passwort vor neugierigen Blicken geschützt werden.

    Was ist denn besser? Tippen oder mit Stift schreiben?

    Das kann man nicht eindeutig beantworten. Folge in diesem Punkt ganz einfach deinem Herzen. Wer eine schöne Schrift hat, mag sicherlich lieber den benutzen, als jemand, der handschriftlich eher mit Doktor-Hieroglyphen daherkommt. Wer seine zehn Finger nutzt, präferiert vielleicht eher die digitale Methode.

    Ich nutze beide Methoden. Täglich nutze ich eine App, in der ich die wichtigsten Ereignisse des Tages und meine Gedanken dazu aufschreibe. Die von mir verwendete App, die auf dem Apple Mac (ich bin Apple-User) und dem iPad und iPhone läuft, ist „Diarly“. Vorteil: Ich tippe meinen abendlichen Tagebucheintrag in den Mac. Und wenn mir später was Ergänzendes einfällt, kann ich es im iPad oder iPhone vervollständigen. Die App wird auf allen Geräten synchron gehalten. Ich kann, wenn vorhanden, ein oder mehrere Bilder einfügen.

    Computer, Smartphone, Notizbuch und Stift.

    Vorteil dieser Methode für mich: Es vergeht k(aum)ein Tag, an dem das Schreiben vergesse. Denn eine elektronische Erinnerung mahnt mich zusätzlich.

    Die analoge Tagebuchführung – mit Papier und Stift – ist für mich aber nicht obsolet. Das mache ich zusätzlich. Alle paar Tage nehme ich mir etwas mehr Zeit, mache es mir gemütlich und denke schriftlich über Dinge nach, die mich bewegen. Ich empfinde es sehr beruhigend, diese Art Achtsamkeit zu pflegen.

    Was Materialien angeht, bin ich sehr anspruchsvoll. Ich verwende einen schönen, griffigen Füller, oder Füllfederhalter, der sanft übers Papier gleitet, und mich zu einer schöneren Handschrift bringt. Meine Handschrift war schon in der Schulzeit unterirdisch schlecht. Durch das regelmäßige handschriftliche wird sie leserlicher. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sie irgendwann vielleicht sogar schön werden könnte. Man wird ja wohl träumen dürfen.

    Das Buch soll haptisch angenehm sein, schön anzufassen, optisch ansprechend. Und das Papier muss die Tinte aufnehmen und nicht durchsickern lassen. Dazu sind Papierstärken von 120gr/qm das Minimum. 80gr/qm ist einfach zu dünn. Die Tinte suppt durch. Das Schriftbild leidet. Der Farbton ist chamoix, also leicht beige. Das ist angenehm und unterstreicht optisch die Gemütlich- und Behaglichkeit des Moments. Alles soll zueinander passen.

    Vertraulichkeit

    Wie ich schon weiter oben schrieb, muss sicher sein, dass deine Gedanken dir gehören und dass neugierige Blicke ausgesperrt bleiben. Erst dann ist das Medium, Papier oder Computer-App, ein Partner, dem du uneingeschränkt vertrauen kannst und über Vertrauliches „reden“ kannst. Hier kannst du alles rauslassen, was dich freut, quält, beunruhigt, nervt, ohne dass du Angst haben musst, dafür verurteilt zu werden.

    Was soll ich schreiben?

    Angedeutet habe ich es schon etwas weiter oben. Du kannst alles schreiben. Vorwiegend ist das Journal oder Tagebuch für Gedanken, die dich beschäftigen, in denen du dich selbst reflektierst, gewissen Gedankengänge analysierst, Entscheidungen, die du noch nicht gefällt hast. Worüber bist du dankbar? Nenne jeden Tag einige Dinge. Was gefällt dir? Was ist dir heute gelungen? Erwähne täglich mindestens einen oder zwei Punkte, die schön waren. Auf diese Weise schulst du deinen Blick auf die schönen Dinge, die es gibt.

    Das Tagebuch kann dich unterstützen, am Leben zu lernen und zu wachsen. Dies tun erwachte, bewusst Lebende, um ihre Erkenntnisse festzuhalten. Dies tun bewusste Frauen und auch Männer.

    Bist du gesundheitlich eingeschränkt? Dein Tagebuch kann dir helfen, dich auf das zu konzentrieren, was du kannst. Es kann dich ablenken von dysfunktionalen Gedankenspiralen, die sich darum drehen, was du nicht kannst.

    Warum schreibe ich Tagebuch?

    Wie ich in diesem Blog schon ausführte, habe ich ein paar Dauerbaustellen. Seit Kindheit bin ich ADHS. Der ADSler hat im Kopf dauernd das Kino an. Abstellen ginge mit Drogen, und die will ich nicht. Also muss ich versuchen, das Gedankenfeuer in eine bestimmte Richtung zu leiten. Ein Mittel hierzu liest du gerade: Dieser Blog. Das andere Mittel ist das Tagebuch, analog wie auch digital.

    Die Dauerbaustelle, die sich später bemerkbar machte, ist die Depression. Ich leide seit über 18 Jahren darunter, habe aber, nicht zuletzt mithilfe des Tagebuchs, gelernt mit der Depression zu leben. Mehr will ich hier nicht ausführen. Das tue ich in einem anonymen Blog.

    Ich weiß, dass andere durch das Journaling, also mit dem Tagebuch, menschlich wachsen und eine Resilienz gegenüber Depressionen aufbauen.

    Vielleicht hätte ich doch früher anfangen sollen, Tagebuch zu schreiben?

  • Amazon Photos – zu empfehlen?

    Amazon Photos – zu empfehlen?

    Wer, wie ich, digital fotografiert, braucht satt Speicher. Die Festplatten kosten mittlerweile nur noch kleines Geld. Zumindest im Vergleich zu den Preisen vor über dreißig Jahren. Meine erste Festplatte mit 20MB(sic!) kostete Ende der 80er 800DM. Da lacht man heute drüber.

    Dennoch ist die Speicherung einmaliger Fotos allein auf Festplatten nicht ganz risikolos. Festplatten halten nicht ewig, können vorzeitig kaputtgehen, gestohlen werden, oder wenn’s mal brennen sollte, werden sie dadurch „gehimmelt“.

    Was liegt dann näher, als die Bilder einer Datenwolke einem Cloudspeicher anzuvertrauen. Die Vertrauenswürdigkeit lasse ich in meiner Betrachtung bewusst draußen vor, weil mich der in diesem Kontext gerade mal nicht interessiert. Hier soll es nur um die technische Seite gehen. Und um den, wie im Titel erkennbar, Amazon Photos-Speicher. Nicht wenige sind Amazon-Prime-Kunden. Zu denen zähle ich seit einigen Jahren auch. Da hat man für ganz viele Prime-Artikel kostenlosen Versand, kann also ein paar Wäscheklammern, Schnürsenkel oder die gewünschte Haarbürste bestellen, ohne befürchten zu müssen, dass der Warenwert nochmal als Versandkosten obendrauf kommt. Über Sinn und Unsinn dessen will ich mich hier auch nicht auslassen. Es kommen ja auch noch ganz nette Filmchen oder TV-Serien kostenlos über den genannten Dienst.

    Was aber oft aus dem Fokus gerät, lässt den Fotografen aufhorchen. So auch mich. Nämlich die Amazon-Cloud. Hier sind für normale Dateien auch nur 5GB Speicher kostenlos. Die Upgrades sind marktüblich von den Kosten. Aber interessant ist der Foto-Speicher. Für alle Fotos, die man in diese Cloud hochlädt, zahlt man … genau nichts. Wenn gelegentlich ein Video ist, zählt das natürlich nicht als Foto, und mit der Zeit und Zahl der Videos werden natürlich auch 5GB knapp. Verzichtet man auf Videos und andere Dateien, wird das Foto-Universum schier unendlich.

    Mit diesem Gedanken im Sinn mache ich mich also an die Arbeit. Wege in die Foto-Wolke finden die Bilder mehrere. Für jedes Smartphone- oder Tablet-Betriebssystem gibt es die Amazon Photos App. Die lässt sich so einstellen, dass jedes Foto, das ich mit dem Smartphone schieße, sofort in den Amazon Photos Speicher hochgeladen wird. Nennt sich automatischer Upload. Beim iPhone landen auch Bilder, die mir Freunde über einen Messenger schicken und die ich mir ansehe, in der Wolke. Ob das bei den Androiden auch so geht, vermute ich mal. Für den Desktop-Computer (bei mir ein MacBook) gibt es auch die Amazon-Photos-Desktop App. Diese Apps sind übrigens alle kostenlos.

    Die Apps für die mobilen Geräte nutze ich schon eine zeitlang. Nun kam ich auf die Idee, die Fotosammlung, mit der ich schon vor Jahrzehnten angefangen hatte, den irdischen Gefahren mittels Upload in die Cloud zu entziehen. Also musste ich die Desktop-App holen installieren. Das ging wie immer, also schnell und problemlos. Den unvermittelt einsetzenden Upload sollte man erstmal Einhalt gebieten, denn der vermutet ja nur, welche Bilder er auf die Reise schickt. Das will ich selbst bestimmen und wähle daher die beiden SSD-Laufwerke und Ordner aus, in denen sich massenhaft Fotos befinden. Anschließend starte ich den Upload, also das Hochladen.

    Die erste Überraschung erfolgt prompt. Es dauert. Okay, So ein halbes Terabyte Fotos sind nicht in Echtzeit am Ziel. Aber das rechnerische Zeitoptimum wird bei weitem überschritten. Es dauert mehrere Tage! Nachdem das erste SSD-Laufwerk zu ca. 80% in der Cloud gesichert ist, schaue ich mir das Ergebnis an. Die Ernüchterung folgt prompt.

    Reihenfolge

    Woher sich die App eine Reihenfolge hernimmt, ist nur zu vermuten. Da die meisten Bilder ohne Metadaten gespeichert werden, bleiben auch Daten, Uhrzeiten und Orte auf der Strecke. Das Foto von Tante Erna, die seit 9 Jahren tot ist, ist mitten in den Fotos vom letzten Nordseeurlaub, also direkt neben dem Bild von der goldenen Hochzeit, die wir mit Oma und Opa vor zwölf Jahren gefeiert haben. Im Klartext: Es gibt keine Ordnung. Nur die Bilder aus der iPhone-App sind datiert und auch mit geographischen Metadaten versehen.

    Bearbeitung

    Das ist eigentlich das Schlimmste. Da ich mit den „richtigen“ Kameras meist in RAW fotografiere und fast ausnahmslos die Bilder in Lightroom oder CaptureOne entwickle und bearbeite, bleibt die gemachte Arbeit komplett auf der Strecke. Sämtliche Nachbearbeitungen werden nicht übernommen. Das Allerschlimmste: Die Bearbeitungsinstrumente, die Amazon bei den iPhone-Fotos bereitstellt, sind bei den RAW-Bildern, wo sie am nötigsten wären, einfach ausgeblendet.

    Fazit

    So nett der Gedanke ist, mal eben zigtausend Bilder in einen Cloudspeicher, der „kostenlos“ oder als Zweitnutzen daherkommt, zu sichern, so unpraktisch ist diese Lösung.

    Mit anderen Worten:
    „Ihre Lösung ist toll. Nur fehlt mir das Problem dazu!“

    Ich werde also bei Flickr und Apple-Photos bleiben.

  • Tipps für Gitarre, Foto & Co.

    Tipps für Gitarre, Foto & Co.

    Wer ein knappes halbes Jahrhundert lang ein Instrument spielt, ist nicht unbedingt ein Meister seines Fachs, hat aber mindestens einige Tipps auf Lager. So auch ich. Seit den frühen 70ern spiele ich Gitarre, und warum soll ich mein Wissen für mich behalten?

    Somit ist zu befürchten erwarten, dass ich hier einige Tipps publizieren werde.

    Ähnliches trifft auf die Themen Fotografie und Computer zu. Schaut öfter mal rein. Vielleicht findest du hier in Kürze Antworten auf einige deiner Fragen.